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Friedrich Breusch oHG

Von Stadtwiki

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Die Firma Friedrich Breusch oHG war ein Betten-, Wäsche- und Aussteuergeschäft im Martinsbau in der Dillsteiner Straße 3a in Pforzheim.

Geschichte

Wilhelmine Katz kam ab 1832 in Pforzheimer Bürgerhäuser, um dort mit einem Stab von Weißzeugnäherinnen in oft monatelanger Arbeit kostbare Aussteuern anzufertigen. Fünfzig Jahre später, im Jahr 1882, gründete Friedrich Breusch zusammen mit der Tochter von Wilhelmine Katz eine Weißwarenhandlung in der Weiherstraße, zog bald in die Lammstraße und eröffnete 1884 in der Metzgerstraße 11 einen größeren Laden. Friedrich Breusch war ein angesehener Pforzheimer, der in den Bürgerausschuss und später in den Stadtrat gewählt wurde. Im Jahr 1900 konnte er einen respektablen Neubau in der Metzgerstraße 7 erstellen. Damals gaben große Verkaufs- und Ausstellungsflächen Gelegenheit, die Firma zum bedeutenden Pforzheimer Wäsche- und Aussteuerhaus auszubauen.

Im Jahre 1912 übernahm seine Tochter Hermine Roth geb. Breusch mit ihrem aus dem Bankfach kommenden Mann das elterliche Geschäft. Die dritte Generation wurde dann durch Frau Gretl Falk geb. Roth (* 1904; † 1994) eingeleitet, die schon als Kind in dem Wäsche- und Aussteuerhaus aufgewachsen war. Ihr Mann kam aus der Schmuckbranche und gab der Firma weitere Impulse, indem er in der inzwischen angegliederten Wäscheschneiderei Bettwäsche nach eigenen Entwürfen anfertigen ließ. Das Aussteuerhaus in der Metzgerstraße umfasste vor dem Zweiten Weltkrieg zwei komplette Stockwerke mit Hintergebäude. Die Bombennacht im Februar 1945 zerstörte ein mit viel Liebe und Hingabe aufgebautes Lebenswerk in wenigen Minuten. Die beiden Frauen, denen der Krieg auch die Männer genommen hatte, standen buchstäblich vor einem Nichts, denn auch die ausgelagerten Bestände waren geplündert.

Im Herbst 1945 wurde in einem Wohnzimmer von Frau Roth in der Lameystraße ein bescheidener Neuanfang gemacht, um die notleidende Bevölkerung der Stadt mit Wäsche zu versorgen. Nur schrittweise gelang der Wiederaufschwung, bis 1949 das Geschäft im Martinsbau bezogen werden konnte. Es war eines der ersten Läden in der noch zerstörten Innenstadt. Die Eröffnung fand ohne Schaufensterglas statt; Bettröste und Eisenbettstellen waren an der Rückwand der Auslagen festgebunden, damit sie nicht über Nacht verschwanden.

Bald war das Haus Breusch aber wieder in der Lage, sich den ständig wachsenden Kundenwünschen anzupassen und Spitzenfabrikate des In- und Auslandes anzubieten. 1952 trat Karlheinz Falk (* 2. Oktober 1927; † 5. April 2011) als jüngstes Familienmitglied in die Firma ein und konnte 1957 mit seiner Mutter das 75-jährige Geschäftsjubiläum feiern. 1968 hat das altangesehene Familienunternehmen die Möglichkeit genutzt, den längst zu eng gewordenen Laden im Martinsbau zu erweitern."[1]

Die Firma wurde 1987 aufgelöst.

Einzelnachweise

  1. Pforzheimer Zeitung: Glückwünsche für traditionsreichen Familienbetrieb: Altes Fachgeschäft verdreifachte die Ladenfläche. Betten-, Wäsche- und Aussteuerhaus Friedrich Breusch eröffnete seine modern erweiterten Verkaufsräume. Ausgabe vom 26. April 1968.
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