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Brauhaus Pforzheim

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Das Brauhaus-Bierglas an der St.-Georgen-Steige
Bierflaschen vor dem Befüllen
Ein 20.000 l Gärbecken im Brauhaus

Das Brauhaus Pforzheim ist einer der "Local Player" in Pforzheim und gehört neben der Brauerei Ketterer zu den größten Brauereien der Region. Brauhaus-Bier wird in rund 250 Gaststätten, Vereinsheimen und Kantinen ausgeschenkt und hat in Pforzheim einen Marktanteil von zirka 60 %.

Seit 1889 existiert das Brauhaus Pforzheim an der Sankt-Georgen-Steige auf dem Gelände des ehemaligen Sankt-Georgen-Klosters. Von der dort entspringenden Sankt-Georgen-Quelle bezieht das Brauhaus sein für den Brauvorgang benötigte Wasser.

Inhaltsverzeichnis

Produkte

Gründerbier in der Bügelflasche
Enztal-Radler
Ratskeller Pils in der Long Neck Flasche
Goldstadt Export in der 0,5 und 0,33l Long Neck Flasche
Goldstadt Pilsener in der 0,5 und 0,33l Long Neck Flasche
Jubiläums Dunkel
St. Georgen Bock dunkel
Goldstadt Hefeweizen
Goldstadt Kristallweizen

Eigene Gastronomie

Das Brauhaus Pforzheim betätigt sich neben der reinen Bierproduktion auch auf dem Feld der regionalen Gastronomie. Auf das Konto des Brauhauses gehen beispielsweise der Umbau der Gaststätte im Seehaus, die Gastronomie mit dem Biergarten im Enzauenpark und die Beteiligung am Parkhotel Pforzheim. Langjährige Betriebe des Brauhauses waren auch der Ratskeller und der Bottich im Rathaus.

Das Brauhaus ist Besitzer einiger Immobilien und tritt, wie viele Brauereien, als Verpächter für Gastronomen auf. So sind unter anderem die Betreiber der Franchises von Aposto, Enchilada, Besitos und des Lehner's Wirtshaus Pächter bzw. Unterpächter des Brauhaus Pforzheim.

Eine besonderes Projekt beherbergte das Brauhaus mit dem Szenelokal plus, das von einer Studentengruppe innerhalb des Brauhaus-Geländes in alten Kellergewölben betrieben wurde.

Adresse

Brauhaus Pforzheim Gastro GmbH
St.-Georgen-Steige 12
75175 Pforzheim
Telefon: (0 72 31) 6 00 80

Geschichte

Das Bayerische Brauhaus Pforzheim wieder aufgebaut und voll in Betrieb. (Pforzheimer Zeitung, 30. September 1950)

„Die Entstehung des Bayerischen Brauhauses geht auf den Anfang des vorigen Jahrhunderts zurück. Damals betrieb der Bierbrauer Dieterle auf dem Gelände zwischen Pfarrgasse und der Straße am Schloßberg eine der in jener Zeit üblichen Hausbrauereien mit der Wirtschaft "Zum Goldenen Engel". Dieses Geschäft wurde in den folgenden Jahrzehnten von den Nachfolgern Dieterle's mit wechselvollem Geschick betrieben.

Im Jahre 1864 erwarb der Wirt Lorenz Wetzel den gesamten Betrieb mit Einrichtung. Wetzel konnte als guter Geschäftsmann die erworbenen Anlagen erheblich erweitern und verkaufte mit ansehnlichem Gewinn seinen Besitz 10 Jahre später an den Bierbrauer Josef Rettenmayer, der die Brauerei unter seinem Namen an der alten Braustätte am Schloßberg weiterführte. Im Jahre 1880 erwarb Rettenmayer an der St. Georgensteige umfangreiche Gebäulichkeiten und Gelände und verlegte allmählich die Braustätte vom Schloßberg an die St. Georgensteige. Auf diesem Gelände stand im XVI. Jahrhundert das St. Georgenstift mit dem St. Georgenbrunnen, der wegen seines heilkräftigen Wassers bekannt war.

Im Herbst 1886 erwarb ein aus fünf Pforzheimern bestehendes Konsortium unter der Führung des Bankdirektors August Kayser – "Steckeleskayser" – den Rettenmayer gehörenden Besitz am Schloßberg und an der St. Georgensteige und gründete die Kommanditgesellschaft Bayerisches Brauhaus Nüßler & Co. Daraufhin wurden die Anlagen an der St. Georgensteige bedeutend vergrößert und drei Jahre nach Gründung der Gesellschaft der gesamte Brauereibetrieb vom Schloßberg nach der St. Georgensteige verlegt. Im selben Jahr wurde das Unternehmen unter dem Namen Bayer. Brauhaus Pforzheim A.-G. in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, in welcher Rechtsform das Unternehmen bis heute weitergeführt wird. Die Leitung und der weitere Ausbau des Unternehmens oblag vom Jahr 1890 ab dem Bierbrauer Brauereidirektor Fritz Jordan, welcher 44 Jahre lang erfolgreich dem Unternehmen vorstand.

Nachdem die Brauerei den ersten Weltkrieg, der mit seinen schlimmen wirtschaftlichen Folgen das deutsche Braugewerbe auf einen gefährlichen Tiefstand gebracht hatte, überstanden hatte, entwickelte sie sich in den folgenden Jahren zu einem blühenden Unternehmen.

Der zweite Weltkrieg brachte den Betrieb durch die Einziehung fast aller jüngeren Jahrgänge und durch ungeheure Drosselung der Rohstoffzuteilungen, wie alle deutschen Brauereien, in schwierige Situationen. Im Januar 1945 wurde die Brauereianlage durch Luftminen erheblich beschädigt und bei dem furchtbaren Fliegerangriff auf unsere Stadt am 23. Februar 1945 fast völlig zerstört.

Sofort nach Kriegsende wurde darangegangen mit den damals primitiven Hilfsmitteln und mit einer kleinen, aber fleißigen Gefolgschaft Aufräumungsarbeiten durchzuführen. Nach gründlicher Planung schritt man dann an den Wiederaufbau und an die Modernisierung des Betriebes.

Die bauliche Neugestaltung lag in den Händen des Pforzheimer Architekten Josef Clev. Unter fast ausschließlicher Hinzuziehung vor. Pforzheimer Handwerkern und Unternehmern wurde die Ingangbringung des Betriebes bei tatkräftiger Mithilfe der Brauhaus-Gefolgschaft vorangetrieben, wobei man sogar allenthalben auf behördliches Wohlwollen stieß. So ist durch zähen Fleiß und Beharrlichkeit die Brauerei mit Eisfabrik neu erstanden und hat im Laufe dieses Sommers den Sudbetrieb wieder aufgenommen.

Ein Rundgang durch die wiederaufgebauten Anlagen zeigt, daß hier ein Betrieb geschaffen wurde, der mit den modernsten technischen Einrichtungen und Erfahrungen in der Lage ist, die weithin bekannten Brauhaus-Qualitätsbiere wieder herzustellen.

Allein mit dem Wiederaufbau und der Ingangbringung des Betriebes ist noch nicht alles getan. Bei der Zerstörung unserer Stadt hat das Bayer. Brauhaus 11 brauereieigene Gaststätten verloren. Die einzige Ausnahme hiervon bildet die Gaststätte zum Markgraf Christoph in der Nordstadt. Zu diesen Verlusten kommt noch die Vernichtung all der vielen bekannten Pforzheimer Gaststätten und Geschäfte hinzu, deren Inhaber jahrzehntelang Bier vom Bayer. Brauhaus bezogen hatten. Nach erfolgreicher Lösung der Rohstoffrage in der Bundesrepublik und nach Ingangbringung der deutschen Wirtschaft, konnte auch das Bayer. Brauhaus mit der Erzeugung und dem Ausstoß friedensmäßiger Qualitätsbiere beginnen, da jetzt Hopfen und Malz wieder in bester Qualität zur Verfügung stehen.

Nachdem nun in diesen Tagen auch das "Brauhaus-Märzenbier", welches als hervorragendes Exportbier nach gebührend langer Lagerung zur Abfüllung und zum Versand gelangt, werden die Kundschaft und alle Freunde des guten Brauhaus-Bieres wieder mit einem Stoff versorgt, der in der traditionellen Braustätte an der St. Georgensteige gebraut worden ist.

Ein leistungsfähiger Brauereibetrieb bedeutet zweifellos auch für die Stadt Pforzheim ein guter Steuerzahler. Durch die kriegs- und nachkriegsbedingte Bierqualität und jahrelang dauernde unselige Steuerpolitik, sowie die gesunkene Kaufkraft der Bevölkerung ist das Bier noch nicht wieder zu dem Volksgetränk des deutschen schaffenden Menschen geworden, wie es vordem war. Diese Tatsache spiegelt sich wider in der bis heute noch zu geringen Kapazitätsausnutzung der Brauereibetriebe.

Durch die ab 1. September 1950 erfolgte Biersteuersenkung ist das Bier wieder zu einem erschwinglichen Preis zu haben und es ist zu hoffen, daß Bier mit seinem unbestreitbaren Nährwert und seinen sonstigen angenehmen Eigenschaften wieder mehr und mehr als flüssiges Brot in allen Schichten unseres Volkes Einlaß findet.“[1]

Im Jahr 2005 war das badische Brauhaus Gast auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart, nachdem dort eine Brauerei kurzfristig abspringen musste.

Das Brauhaus Pforzheim kaufte am 26.02.2009 die insolvente Privatbrauerei Palmbräu in Eppingen, um die Brauerei in einer neuen Gesellschaft namens Brauhaus Eppingen zur Palme weiter zu führen.

Weblink

Offizielle Webpräsenz „Brauhaus Pforzheim”

Einzelnachweise

  1. Pforzheimer Zeitung: Das Bayerische Brauhaus Pforzheim wieder aufgebaut und voll in Betrieb. Ausgabe vom 30. September 1950.
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