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Barock

Von Stadtwiki

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Häuser gegenüber dem Pforzheimer Rathaus am Marktplatz im Stil des Barock (rechts Gebäude der Bank).
Pfarrkirche St. Martin in Brötzingen
altes Rathaus am Marktplatz vor 1891

Als Barock (Maskulinum „der Barock“, oder gleichwertig Neutrum „das Barock“) wird eine Epoche der europäischen Kunstgeschichte bezeichnet, die Ende des 16. Jahrhunderts begann und bis ca. 1760/70 reicht. Nachdem der Pfälzische Erbfolgekrieg 1697 beendet war, baute man das zerstörte Pforzheim im Stil des Barock wieder auf. Markgraf Friedrich VII. Magnus von Baden-Durlach (* 23. September 1647 in Ueckermünde; † 25. Juni 1709 auf der Karlsburg in Durlach) kehrte 1698 aus Basel zurück und machte Pforzheim wieder zu seiner Residenzstadt, da die Durlacher Karlsburg vollständig zerstört war. Der Markgraf förderte den Wiederaufbau der abgebrannten Stadt. der Stelle des abgebrannten Neuen Schloßes wurde der Große Speicher des Pforzheimer Schloßes im Stil des Barock am Schloßberg erbaut.[1] Auch die Häuser am Marktplatz entstanden neu im Stil des Barock.

Inhaltsverzeichnis

Beispiele in Pforzheim

Giebelständige Häuser im Au- u. Giebelviertel

Markgraf Friedrich VII. erlaubte ab 1700 auch französischen Hugenotten und Waldensern die Einwanderung nach Pforzheim. Viele abgebrannte Häuser wurden unter Verwendung der erhaltenen Steinkeller und Fundamente wieder hergestellt. Giebelständige Häuser wurden in der Au und im Giebelviertel erbaut, wo man auf dem vorhandenen mittelalterlichem Grundriss, Kellern und Steinsockeln aufbaute.

Rathaus + traufständige Häuser am Markt-, Schul- u. Leopoldplatz

An den Stadtplätzen und bei der Zusammenlegung von Parzellen (Marktplatz, Schulplatz, Leopoldplatz) baute man traufständige Barockhäuser mit behäbigen Walmdächern.[2]


Schloßberg - neuer Fruchtspeicher (Entwurf Wilhelm Jeremias Müller)

Großer Speicher Erbaut 1768 im Stil des Barock, zerstört 1904 .

1760 wurden die noch bestehenden Ruinen abgebrochen und in den Jahren 1766 bis 1768 auf dem Grundstück des Neuen Schlosses ein neuer Fruchtspeicher nach Entwürfen von Wilhelm Jeremias Müller erbaut.[3][4]

Julius Ernst Naeher hat 1895 den Grundriss des neuen Fruchtspeichers festgehalten. Bis zu seinem Abbruch im Jahre 1904 war in dem Gebäude auch das Zollamt und das Finanzamt untergebracht.[3]

andere Werke im Stil des Barock (Entwurf Wilhelm Jeremias Müller)

andere Beispiele

Heilig-Kreuz-Kapelle in Hohenwart

Im Jahre 1689 gelobten die Einwohner der Pfarrei Neuhausen ein jährliche Wallfahrt zum Hl. Kreuz als Dank dafür, von den Zerstörungen des Pfälzer Erbfolgekrieges verschont geblieben zu sein. Es entstand die Heilig-Kreuz-Kapelle im Stil des Barock.

Zum Dank, dass sie im pfälzischen Erbfolgekrieg verschont wurden, gelobten die Einwohner der Pfarrei Neuhausen eine jährliche Wallfahrt zum Heilig-Kreuz-Altar. Das Gnadenbild des kreuztragenden Christus wurde Ziel einer Wallfahrt, die jählich am zweiten Sonntag im September stattfand und die im 18. Jahrhundert wieder belebt wurde und auf spätmittelalterliche Zeit zurückgeht. Die Baudatierung "1728" über dem Rundbogenportal im Westen bezieht sich auf eine Verlängerung des Kirchenschiffs. Um 1740 wurde das Gebäude im Stil des Barock umgestaltet mit Hochaltar und flacher Putzdecke mit allegorishen Malereien in stuckgerahmten Medaillons. Am 11. September 1748 wurde durch Weihbischof Johann Adam Buckel die Glocke geweiht.

St.-Nikolaus-Kapelle im Neuhausener Ortsteil Schellbronn

Die Kapelle wurde 1752 vom Neuhausener Baumeister Josef Haslach erbaut.

Kapelle St. Wolfgang im Neuhausener Ortsteil Hamberg

Unter dem Herrn Johann Dietrich von Gemmingen wurde die alte Filialkapelle im Jahr 1748 vom Neuhausener Dekan Johann Georg Martin Rösner umfassend saniert. Am Altar und an der Decke sind außergewöhnliche Stuckarbeiten im Rokokostil angebracht.

Schlosskapelle im Neuhausener Ortsteil Steinegg

1723, unter Dietrich von Gemmingen, wird die Kapelle vergrößert und umgeformt.Die Außenmauern werden erhöht. Es entstehen große Rundbogenfenster. Eine Muldendecke wird eingezogen. Ein achteckiger Dachreiter mit eingezogener Haube dient als Glockenturm. Der Innenraum wird mit reichem Stuckdekor versehen. Das große ovale Mittelfeld an der Decke zeigt als Flachrelief Marie mit Engeln. Die Darstellung verkündet die unbefleckte Empfängnis Marias. Zwischen Mittelfeld und Altarkrönung halten zwei Putten das Gemmingsche Wappen, darüber die Initialen des Stifters. Die Altarwand mit dem Bilderrahmen wurde mehrfach überarbeitet, das Altarbild 1914 eingefügt. Es ist ein Ölbild mit den 14 Nothelfern. Die Ölbilder an den Längsseiten greifen Szenen aus der Leidensgeschichte Jesu auf. An der stuckierten Brüstung der Empore ist ein Ölbild „David mit der Harfe“ eingelassen. Die geschweiften Wangen des barocken Gestühls sind mit aus Muschelformen entwickelten Schnitzereien verziert.

Einzelnachweise

  1. Verbrannte Erde. In: Christoph Timm: Pforzheim, Kulturdenkmale im Stadtgebiet, Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2004, S. 43-45.
  2. Zur regionalen Geschichte der Baukunst. Barock und Rokoko. In: Christoph Timm: Pforzheim, Kulturdenkmale im Stadtgebiet, Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2004, S. 73-102, hier S. 77f.
  3. 3,0 3,1 Haag und Bräuning 2001, S. 134.
  4. Lacroix, Hirschfeld und Paeseler 1939, S. 295.
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